Häh, Sex ist doch immer positiv, oder? Leider sehen das nicht alle Menschen so. Aber es geht um mehr als Matratzensport und Bumsfallera: Sex Positivity ist eine Lebenseinstellung, die auf Selbstakzeptanz, Experimentierfreude und erotischer Neugier basiert. Statt verschämter Ehepflicht geht es um sinnliche Abenteuer und unvergessliche Verbindungen zu anderen Menschen. Wir nehmen dich mit auf eine Reise in eine sexuell offene Welt und erklären dir alles, was du über den sexpositiven Lebensstil wissen musst.
Zunächst die Basics der Sex Positivity: Jeder Mensch darf und soll sich sexuell entfalten, ohne Scham, Verurteilung oder negative Stereotype. Es gibt keine vorgeschriebene „Normalität“ – alles, was einvernehmlich zwischen erwachsenen Menschen passiert, ist normal und absolut in Ordnung. Das Konzept kommt aus den USA, wo religiöse Scham weiter verbreitet ist als im (vermeintlich) aufgeklärten Europa.
Sex ist wortwörtlich ein Lebensspender, Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und ein stimulierender und vergnüglicher Teil des Lebens. Bei der Sex-Positivität geht es darum, diese befreite Perspektive auf Sex anzunehmen und zu verkörpern.
Was bedeutet es, sexpositiv zu sein?
- Selbstliebe als Basis: Du bist okay so, wie du bist – mit allen vermeintlichen Makeln und Imperfektionen.
- Kommunikation ohne Tabus: Sprich offen über deine Wünsche und Bedürfnisse! Deine Offenheit wird jede Verbindung vertiefen.
- Experimentieren und erkunden: Es macht Spaß, neue Dinge auszuprobieren und dich auf sinnliche Abenteuer einzulassen.
- Kein Platz für Scham: Lass negative Gedanken los! Du verdienst Lust, Liebe und alles dazwischen.
Sex Positivity hat auch ganz praktische Aspekte. Wer Sexualität als Thema ernst nimmt, investiert in sexuelle Bildung, kümmert sich um die Verhütung und macht regelmäßig Tests auf Geschlechtskrankheiten. (Pssst: Du kannst ganz einfach und anonym einen Termin beim Gesundheitsamt oder bei der AIDS-Hilfe machen, in manchen Regionen sogar kostenlos.)
Übrigens: Du musst nicht mit Handschellen, verrückten Sexpositionen und kinky Rollenspielen experimentieren, um sexpositiv zu sein! Manchmal schlägt die Begeisterung für eine sexuell freie Welt um ins sogenannte Vanillashaming. Menschen werden verurteilt, weil sie zu „verklemmt" oder „konservativ“ lieben. Das ist natürlich nicht Sinn der Sache!
Zu einer befreiten Sexualität gehört auch eine positive Perspektive auf Sexarbeit. Wer erotische Dienstleistungen anbietet, ist kein „gefallenes Mädchen“ oder „verkauft seinen Körper“. Es ist eine freie Entscheidung, die jeder Mensch für sich treffen darf – genauso wie die Entscheidung, diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen.
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